Risikoräume in der Kommune identifizieren

Wo sammelt sich das Regenwasser und wohin fließt es?
Wo gab es in der Vergangenheit bereits Schäden durch Regenwasser?
Wo befinden sich Gebäude mit wichtiger Funktion für die Kommune?
Wo leben besonders viele Menschen?
Wo gibt es Schutzmaßnahmen und wo kann die Kommune aktiv werden?
Um diese Fragen für Ihre Stadt oder Gemeinde zu beantworten, ist es sinnvoll sich mit der Verwundbarkeit oder Verletzlichkeit von Bevölkerung, Gebäuden und Infrastrukturen auseinanderzusetzen. Eine gezielte Analyse von Schwachstellen und (potenziellen) Problemräumen in der Kommune ist die Grundlage für eine aktive Vorsorge. Hierfür hat sich das Konzept der Vulnerabilität etabliert, um die Herausforderungen im Starkregenfall besser zu verstehen bevor dieser eintritt.
Hier finden Sie konkrete Arbeitsschritte und hilfreiche Datengrundlagen, um die Vulnerabilität Ihrer Stadt oder Gemeinde besser zu verstehen und sich eine Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zur Starkregenvorsorge zu erarbeiten.
Die Vulnerabilität der eigenen Kommune verstehen und
vorhandene Daten für die Identifikation von Risikoräumen nutzen
Die Vulnerabilität einer Kommune setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen, die je nach individueller Situation und Datenverfügbarkeit in die Analyse einbezogen werden können. Die Vulnerabilität einer Kommune ergibt sich aus:
Wichtig ist dabei, dass Sie nicht alle Datensätze benötigen. Vollständige Information ist nicht notwendig, um Handeln zu können. Nähern Sie sich dem Verständnis der Herausforderungen der Starkregenvorsorge in Ihrer Kommune schrittweise mit den verfügbaren Daten an.
Ziel ist es, erste Karten zur Verfügung zu haben, die als Diskussionsgrundlage dienen, um mit umsetzungsrelevanten Personen und Institutionen ins Gespräch zu kommen. Die Starkregenvorsorge erfordert ein hohes Maß an Abstimmung und Zusammenarbeit (sowohl innerhalb der kommunalen Verwaltung, als auch mit Institutionen außerhalb). Sehen Sie die Daten und Karten als Mittel zum Ziel. Im Prozess können weitere notwendige Daten identifiziert und integriert werden.
In der Abbildung unten sehen Sie nützliche Datensätze für die Durchführung einer Gefährdungsabschätzung oder einer Vulnerabilitätsanalyse und wo diese zu finden sind (Mouseover).

Auf Basis des DGM in einem GIS berechnen, Lokales Wissen, Berechnung ggf. selbst möglich
Auf Basis des DGM in einem GIS berechnen, Lokales Wissen, Berechnung der Fließwege ggf. durch Expertenteam
Auf Basis des DGM in einem GIS berechnen
Berechnung ggf. selbst möglich
Evtl. Abwasserbetriebe
Zuständiges Fachamt
Zuständiges Fachamt
In Schleswig-Holstein über Geo
Zuständiges Fachamt, Untere Wasserbehörde
In Schleswig-Holstein LLUR
Untere Wasserbehörde; In Schleswig-Holstein außerdem
über das Geo-Portal www.gdi-sh.de
Zuständiges Fachamt; In Schleswig-Holstein LLUR
Ggf. Untere Wasserbehörde, Land
Land
ALKIS
ALKIS
ALKIS
ALKIS
Städte, Gemeinden
Feuerwehr, Abwasserzweckverband
Presse, Internet
Internet, Bürger:innen
Ggf. Abwasserzweckverband
Ggf. digitalisieren
Städte, Gemeinden
Hier finden Sie eine Übersicht über die "Vulnerabilitätsanalyse Daten" zum Download.
Je höher die Vulnerabilität einer Kommune oder eines bestimmten Raumes (Quartier, Nachbarschaft, Straßenzug) in einer Kommune desto wahrscheinlicher ist es, dass dort Schäden durch Starkregenereignisse entstehen können.
Durch das Einbeziehen der Anpassungskapazität sind vulnerable Orte aber auch oft Orte, an denen die Kommune aktiv werden kann und sollte. Wird in der Vulnerabilitätsanalyse ein Gebäude mit besonders hoher Verwundbarkeit identifiziert, beispielweise ein Liegenschaftsgebäude, das wichtig für die Kommune ist, aber in einer Senke liegt und in dessen Umgebung viele Menschen leben, ist dies ein guter Ansatzpunkte für die Entwicklung von Maßnahmen zur Vorsorge.
Konkrete Arbeitsschritte zur Identifikation von Risikoräumen
Das Ziel einer Vulnerabilitätsanalyse ist es, ein möglichst gutes Bild davon zu erhalten, welche Auswirkungen ein Starkregenereignis auf Ihre Kommune und die dort lebenden Menschen haben kann.
Zur Analyse der Vulnerabilität Ihrer Kommune können Sie je nach Ziel der Untersuchung, der Datenverfügbarkeit und den personellen Kapazitäten bzw. vorhandenem Wissen und Vorerfahrungen verschiedene, unterschiedlich aufwendige Vorgehensweisen wählen:
Hier finden Sie eine Übersicht "Gefährdungsabschätzung einfach-GIS-hydraulisch" zum Download.